Sika_Anz_beton.news_3DBetondruck_2700x512px_001

Ausgabe 12 | 2025

Wiederverwendung von tragenden Stahlbetonteilen

Georg Feldmann, Hamburg

Die zunehmende Bedeutung nachhaltiger Bauweisen rückt das Konzept des Urban Mining verstärkt in den Fokus ingenieurwissenschaftlicher Forschung und Praxis. Urban Mining beschreibt die systematische Nutzung des anthropogenen Lagers – also der in bestehenden Bauwerken enthaltenen Rohstoffe – mit dem Ziel, langlebige Materialien wie Beton und Stahl einer erneuten Verwendung zuzuführen und so Sekundärrohstoffe zu gewinnen. Ein aktuelles Projekt in der Mönckebergstraße 9 in Hamburg demonstriert die praktische Umsetzung dieses Ansatzes anhand der Wiederverwendung tragender Stahlbetondecken aus einem Bestandsgebäude aus den 1960er Jahren. Im Rahmen des Rückbaus werden Ortbetondecken, die durch das Sägen oder Stemmen herausgetrennt werden, zu standardisierten Vollfertigteildeckenelementen verarbeitet. Die typischen Abmessungen dieser Recyclingdeckenelemente betragen etwa 1,2 m x 2,4 m. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode liegt in der CO2-Bilanzierung: Wiederverwendete Bauteile werden analog zu Bestandsbauteilen mit einem CO2-Wert von Null bewertet und gelten somit als nahezu klimaneutral. Aufgrund der Tatsache, dass Decken einen hohen Anteil der Gesamtmasse eines Gebäudes ausmachen, ergibt sich hier ein erhebliches Potenzial zur Ressourcenschonung.

Recyclingfähigkeit von Betonen mit PP-Fasern

Karolina Ochwat und Björn Siebert, Köln

In einem Forschungsprojekt des Labors für Baustofftechnik der TH Köln wurde der betontechnologische Einfluss von Mikro- und Makrofasern aus Polypropylen auf die Wiederverwertbarkeit (Recyclingfähigkeit) damit hergestellter Betone untersucht. Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit sich wesentliche Frisch- und Festbetoneigenschaften infolge von PP-Fasern im Betonbruch (Typ 1) bei der Verwendung als Gesteinskörnung verändern, und stellt Möglichkeiten zur Separation von Makrofasern aus Betonbruch von PP-Faserbetonen dar.

Betoninstandsetzung ist nicht immer einfach …

Monika Helm, Berlin

Viele Bauwerke des Hochbaus benötigen eine Betoninstandsetzung, insbesondere Brücken und auch viele Parkhäuser sind in die Jahre gekommen. Um eine angemessene Restnutzungsdauer dieser Bauwerke zu gewährleisten, ist eine sachkundig geplante und fachgerecht ausgeführte Betoninstandsetzung erforderlich. Dazu liegen die entsprechenden Dokumente vor, u.a. das DAfStb-Heft 638 „Anwendungshilfe zur Technischen Regel Instandhaltung von Betonbauwerken des DIBt (TR IH) in Verbindung mit der DAfStb-Richtlinie „Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen (RL SIB)“. Das Heft fasst beide Dokumente zusammen und ist für den fachkundigen Nutzer einfacher zu lesen. Die 2020 erschienene „neue“ TR Instandhaltung (TR IH) ist inzwischen in allen Bundesländern bauaufsichtlich eingeführt und wird angewendet. Die TR IH gilt insbesondere für die Bauwerke des Hochbaus nach der DIN EN 1992-1-1. In der ZTV-ING „Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für Ingenieurbauwerke“, die u.a. bei Brückenbauwerken anzuwenden ist, sind die Ingenieurbauwerke und auch die Betoninstandsetzung geregelt. In dem Beitrag wird über Erfahrungen bei der Anwendung der TR IH allgemein berichtet.


Das aktuelle Heft können Sie unter post@concrete-content.de bestellen. Ein Einzelheft kostet 55,- Euro inkl. Versand (Inland). Die digitalen Ausgaben als epaper finden Sie unter https://www.beton-epaper.com

Nach oben scrollen