Frostwiderstand in Labor und Praxis
Frank Spörel, Andreas Westendarp und Thorsten Reschke, Karlsruhe
Fragen zur Übertragbarkeit von Laborprüfergebnissen auf das Verhalten in der Praxis über die gesamte vorgesehene Nutzungsdauer waren Anlass für Monitoring-Kampagnen zur Erfassung der tatsächlichen Frostbeanspruchung von Bauwerken. Die frostrelevanten Einflussgrößen Temperaturbeanspruchung und Feuchteverteilung wurden für ein Schleusenbauwerk über nahezu die gesamte Nutzungsdauer von derzeit etwa 20 Jahren kontinuierlich in unterschiedlichem Abstand zur Betonoberfläche erfasst. In Verbindung mit der am Bauwerk eingetretenen frostbedingten Schädigung des Betons sowie den Ergebnissen von Bohrkernuntersuchungen und Untersuchungen an gesondert hergestellten Laborprüfkörpern in unterschiedlichem Prüfalter und bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen besteht nun erstmals die Möglichkeit einer ganzheitlichen Betrachtung. Die Erkenntnisse zu Einwirkungen und Widerstand bei Bauwerksbeton und Laborprüfkörpern werden vor dem Hintergrund der eingetretenen Bauwerksschäden diskutiert und können als Grundlage für weiterführende Betrachtungen zur Frostprüfung und deren künftige Aufgabe, auch vor dem Hintergrund künftiger Bindemittel ohne langjährige Praxiserfahrungen, dienen.
Simulierte Exposition und Schädigung von jungem Beton mit Auswirkung auf die Dauerhaftigkeit des Betons; Teil 1
Helga Zeitlhofer und Klaus Voit, Wien
Die Dauerhaftigkeit und damit die Lebensdauer von Beton hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen – nicht zuletzt unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit von Betonbauwerken (längere Lebensdauer = geringere Umweltwirkung). Dabei hat sich die Nachbehandlung als wesentlich zum Erreichen der gewünschten Festigkeit und Dauerhaftigkeit sowie zur Reduzierung des Frühschwindens und damit einhergehender Rissbildung sowie der Eindringtiefe der Carbonatisierungsfront erwiesen. Eine unzureichende Nachbehandlung des jungen Betons hat v.a. im oberflächennahen Bereich maßgebliche Auswirkungen auf dessen Mikrogefüge, die durch die zum Zeitpunkt der Erhärtung vorliegenden Umwelteinwirkungen (Temperatur, Feuchte, etc.) hervorgerufen werden. In der vorliegenden Forschungsarbeit wird junger Beton mit den Zementarten CEM II/A und CEM II/C unter Laborbedingungen unterschiedlichen Einwirkungen (Expositionen) unterzogen und die jeweiligen Folgen auf dessen Festbetoneigenschaften, insbesondere in Bezug auf das Mikrogefüge, untersucht. Im Fokus stehen neben der Bestimmung der Betondruck- und -zugfestigkeit die Gaspermeabilität zur Dauerhaftigkeitsabschätzung sowie die Bestimmung der Carbonatisierungstiefe und eine Schadenbeurteilung mittels Polarisationsmikroskopie. Ziel ist die Bestimmung der Schädigungswirkung der jeweiligen Exposition auf die unterschiedlichen Betonsorten bzw. deren Mikrogefüge sowie der Versuch einer Schädigungsquantifizierung. Die Ergebnisse zeigen einen Einfluss sowohl hervorgerufen durch die jeweilige Exposition als auch der verwendeten Zementart auf die jeweilige Schädigung bzw. Änderung des Mikrogefüges. Es bestätigt sich die Kenntnis, dass Beton mit CO2-optimiertem Bindemittel CEM II/C aufgrund der langsameren Festigkeitsentwicklung eine längere Nachbehandlung benötigt, um eine ausreichende Dauerhaftigkeit gewährleisten zu können.
Datengestützte Prozessoptimierung im Betonbau
Dario Cotardo, Rheine, Daniil Mikhalev, Roman Rezaev und Viktor Mechtcherine, Dresden
Die Digitalisierung des Bauwesens verläuft trotz bekannter Entwicklungsmöglichkeiten weiterhin schleppend. Der Beitrag skizziert aktuelle Herausforderungen und Rahmenbedingungen, insbesondere im Kontext des neuen EU Data Act. Es werden verschiedenste digitale Konzepte vorgestellt und ihr Nutzen für den Betonbau aufgezeigt. Im Fokus steht das System HUCKEPACK, das prozessrelevante Daten direkt an der Baumaschine erfasst, analysiert und zur Prozessoptimierung sowie Qualitätssicherung beiträgt. Darüber hinaus werden datenbasierte Konzepte zur intelligenten Steuerung der Betonproduktion in Fertigteilwerken und im Bereich der Transportbetonindustrie vorgestellt. Ziel bei der Umsetzung der vorgestellten Konzepte ist eine adaptive und materialspezifische Prozessführung auf Basis betontechnologischer Kennwerte. Der Beitrag beschreibt weiterhin die Verbindung praxisorientierter Entwicklungen und wissenschaftlicher Forschung und liefert Ansätze für eine ganzheitliche Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette im Betonbau.
Neuheiten und Weiterentwicklungen bei Schalungssystemen
Holger Kotzan, Schermbeck
Auf der bauma 2025 präsentierten führende Schalungshersteller eine Vielzahl innovativer Lösungen, die auf Nachhaltigkeit, Effizienzund Digitalisierung ausgerichtet sind. Die Marktübersicht Schalung gibt einen aktuellen Einblick in die Entwicklung der Unternehmen und ausgewählter Märkte. Dazu geben die Schalungssystemhersteller Auskunft, welche Entwicklungen besonders wichtig sind. Statements zur generellen Marktentwicklung, zu Perspektiven und Produkten ergänzen den Beitrag. Zudem gibt es – in tabellarischer Form – eine Übersicht über die aktuelle Produktvielfalt.
Das aktuelle Heft können Sie unter post@concrete-content.de bestellen. Ein Einzelheft kostet 55,- Euro inkl. Versand (Inland). Die digitalen Ausgaben als epaper finden Sie unter https://www.beton-epaper.de