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Web-Seminar Bauwerksabdichtung

Über 270 Teilnehmer haben sich in das Web-Seminar „Erdberührte Abdichtungen – Neues aus den Regelwerken“ der Deutschen Bauchemie am 10. März 2022 eingeloggt. Ein klares Zeichen für die Aktualität und Bedeutung der Materie, die zu den klassischen bauchemischen Anwendungsbereichen zählt. 

„Unser Ziel war ein möglichst breites Spektrum der in diese Thematik involvierten Fachkreise anzusprechen“, erläutert Norbert Schröter, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauchemie. „Das ist uns gelungen. Teilgenommen haben neben Verantwortlichen aus dem Fachhandwerk auch Planer, Sachverständige, Repräsentanten von Behörden und Prüfinstituten sowie Vertreter von Herstellern der im Web-Seminar behandelten Abdichtungsprodukte.“

Zunächst erläuterte Arno Kohls (Saint-Gobain Weber) ausführlich die wichtigsten Begriffe und Planungsgrundsätze der DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“, angefangen bei den Wassereinwirkungsklassen, den Rissklassen, über die Rissüberbrückungsklassen bis hin zu Raumnutzungsklassen und Zuverlässigkeitsanforderungen. Diese gelten für alle Abdichtungsprodukte gleichermaßen Er ging dabei auch auf die Entwicklung der Norm DIN 18533 bis heute ein.

Manfred Vaupel (PCI Augsburg) stellte polymermodifizierte Bitumendickbeschichtungen ‒ PMBC vor, Mario Sommer (Sopro Bauchemie) mineralische Dichtungsschlämmen – MDS und Stefan Flügge (Schomburg) flexible polymermodifizierte Dickbeschichtungen – FPD. Jeder der Vortragenden ging auf die für die jeweilige Abdichtungsgattung typischen Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten sowie auf bauordnungsrechtliche Aspekte ein. Zu allen drei Abdichtungsproduktgruppen hat die Deutsche Bauchemie Richtlinien publiziert, die als Ergänzung der für diesen Bereich geltenden Abdichtungsnorm DIN 18533 fungieren und in der Branche fest etabliert sind. 

Dr. Peter Reißer, Referent der Deutschen Bauchemie, schätzt die Notwendigkeit solcher Fachveranstaltungen hoch ein: „Bauwerke werden sehr häufig mit flüssig aufzubringenden Produkten abgedichtet. Fehlerhafte Planung und Ausführung können gravierende und kostenintensive Schäden verursachen. Um diese zu vermeiden sind Fachkenntnisse auf mehreren Ebenen (wie Planung, Vorbereitung der Abdichtungsarbeiten, Ausführung und Dokumentation) wichtig, um ein Bauwerk regelkonform abzudichten.“ 

Die drei durch die Referenten präsentierten Richtlinien sind dafür eine sehr gute Basis. Ergänzend erläuterte Dr. Reißer in seinem Vortrag das Konzept des künftigen, neu strukturierten und erweiterten Abdichtungslehrgangs „Herstellen von erdberührten Abdichtungen mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen – PMBC/MDS/FPD“. Abgelöst wird dann der bisherige „PMBC“-Lehrgang. Auch künftig wird die Vermittlung der theoretischen Grundlagen mit praktischen Übungen ergänzt werden, und die Lehrgangsteilnahme wird nach erfolgreich bestandener Prüfung durch den „Abdichtungsschein“ dokumentiert. Verantwortlich für den Lehrgangsinhalt ist der von verschiedenen Fachverbänden getragene Ausbildungsbeirat. Die Lehrgänge werden durch anerkannte Ausbildungsstätten durchgeführt. Dr. Reißer: „Die Schulungen orientieren sich zukünftig an den Inhalten der drei Deutschen Bauchemie-Richtlinien. Wir hoffen, dass das Web-Seminar zur Teilnahme an den Lehrgängen motiviert. Nur durch die ausreichende Kenntnis wichtiger Detailaspekte kann eine qualifizierte, dauerhafte Bauwerksabdichtung erreicht werden.“ 

Der Startschuss für die ersten Lehrgänge nach dem erweiterten Konzept soll möglichst noch in diesem Jahr erfolgen. Informationen zum Lehrgang, zu Terminen und den anerkannten Schulungsträgern finden sich unter
www.ausbildung-abdichtung.de

Die PMBC-, MDS- und FPD-Richtlinien der Deutschen Bauchemie sind auf dem Portal 
https://wissen.deutsche-bauchemie.de unter dem Menüpunkt „Bauwerksabdichtungen“ als vollständige Dokumente eingestellt oder stehen auf der Website des Verbandes im Bereich Publikationen als pdf zum Download bereit.