Das Projekt ReCon setzt auf Rückbaubarkeit von Gebäuden durch trennbare Schnittstellen, wodurch einzelne Bauteile wie etwa Betonkomponenten bei Renovierungen ge- zielt ausgetauscht werden können. Das entwickelte System nutzt Klettkomponenten aus Rohbaustoffen wie Beton, bei denen Pilzköpfe oder Haken an den Enden der Bauteile eingearbeitet sind und sich mit speziellen Klettelementen fest verbinden. Durch diese Methode wird die Lebensdauer von Gebäuden verlängert und der Materialverbrauch, insbesondere von Beton, deutlich reduziert. Ergänzend erleichtern digitale Anwendungen wie RFID-Chips und QR-Codes die Wiederverwendung von Bauteilen aus Beton, indem sie wichtige Informationen direkt am Bauelement verfügbar machen.
Ein interdisziplinäres Forschungsteam der TU Graz hat im Projekt ReCon gemeinsam mit Unternehmenspartnern ein Klett-Verbindungssystem für Gebäude entwickelt: Damit lassen sich unterschiedliche Gebäudeteile resilient verbinden und bei Bedarf einfach voneinander trennen. Der Fokus lag auf der Verbindung von Bauteilen mit unterschiedlicher Lebensdauer, bei denen irreversible Verbindungen den Austausch üblicherweise erschweren. Hierzu untersuchten die Forschenden zwei unterschiedliche Zugänge. Einerseits klebten sie industrielle Klettkomponenten auf herkömmliche Beton- oder Holzbauteile. Andererseits stellten sie Klettkomponenten aus den Rohbaustoffen Beton und Holz sowie aus Papierwerkstoffen her. Solche Klettsysteme ermöglichen es, langlebige Tragstrukturen, die über Jahrzehnte bestehen sollen, von kurzlebigeren Elementen wie Installationen, Oberflächen, Fußböden oder nicht-tragenden Innenwänden sauber zu trennen.
Das Projekt ReCon, in dem das Institut für Architekturtechnologie, das Labor für Konstruktiven Ingenieurbau sowie das Institut für Biobasierte Produkte der TU Graz mit den Unternehmen Axtesys und NET-Automationzusammenarbeiteten, wurde von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert und beim vom Bildungs- und Klimaschutzministerium vergebenen Sustainability Award2024 in der Kategorie Forschen mit Gold ausgezeichnet.













