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Ausgabe 4 | 2023

Bewertung des Verschleißwiderstands von Industrieböden mit Hartstoffeinstreuungen 

Karl-Uwe Voß, Neuwied 

Betonplatten mit aufsitzenden Hartstoffschichten werden im Regel- fall eingesetzt, um Industrieböden mit einem möglichst hohen Verschleißwiderstand herzustellen. Hierbei kommen zwei unter- schiedliche Bauweisen unter Verwendung von Hartstoffen zum Einsatz: Bei der „hochwertigeren“ Bauweise A handelt es sich um Hartstoffestriche (hartstoffhaltige Estrichschichten), die in DIN 18 560-7 normativ geregelt sind und für die in DIN 18 560-7 auch Anforderungswerte für die Bestätigungsprüfung der Produkte im Objekt festgelegt sind. Für die Herstellung von Hartstoffestrichen im Sinne der DIN 18 560-7 sind Hartstoffe nach DIN 1100 zu verwenden, die nach der genannten Norm fremdüberwacht werden müssen. Bei der „etwas geringerwertigen“ Bauweise B handelt es sich um so genannte Hartstoffeinstreuungen, bei der Gemische aus Zement und Hartstoffen nach DIN 1100 in die frische Betonoberfläche eingestreut werden. Die üblichen Dosiermengen dieser Hartstoffgemische liegen im Regelfall bei rd. 3 kg/m2, wobei sich je nach Einarbeitungstiefe in den Frischbeton Einbaudicken des Hartstoffgemischs von rd. 1 mm bis 2 mm ergeben. Der Beitrag befasst sich in erster Linie mit dem Nachweis der Verschleißbeständigkeit von Industrieböden mit Hartstoffeinstreuungen (Bauweise B) und hier insbesondere mit den folgenden Punkten: Normative Anforderungen an Hartstoffeinstreuungen, planerische Festlegung von Sollwerten für den Verschleißwiderstand von Industrieböden in Objekten, vom Hersteller des Hartstoffgemisches deklarierte Verschleißwiderstände der Einstreumaterialien sowie Nachweis des Verschleißwiderstands von Ausbauproben aus Objekten und deren sachverständige Bewertung. 

Betonentwicklungen und Tendenzen beim Bau des Brenner Basistunnels 

Roland Murr, Innsbruck

Der Brenner Basistunnel bildet die alpenquerende Verbindung des europäischen Skandinavien-Mittelmeer Eisenbahn-Hochleistungskorridors. Mit einer Länge von 64 km bzw. 55 km stellt der Bau des Brenner Basistunnels neben der technischen Schwierigkeit einer komplexen zu durchörternden Geologie mit mehreren Gebirgsformationen und Störzonen, sowie dem Übergang zwischen Eurasischer und Afrikanischer Kontinentalplatte auch eine logistische Herausforderung dar. Die Projektumsetzung erfordert neben der möglichst genauen Kenntnis der geologischen Randbedingungen an Logistik und Beanspruchung materialtechnisch angepasste Lösungen, die manchmal über die Standardlösungen der Regelwerke hinaus weiterzuentwickeln sind. In dem Beitrag wird zum einen der Einsatz von aufbereitetem Tunnelausbruchmaterial für die Herstellung von Spritzbeton, zum anderen die Betontechnologie bei der Herstellung einer brandbeständigen hochfesten Betoninnenschale vorgestellt. Beides wurde bereits umgesetzt und ist abgeschlossen. 

Neue Zemente im Spannungsfeld zwischen Ressourcenverfügbarkeit und Dauerhaftigkeit 

Thomas Sievert, Stefan Hainer, Julia Scheidt, Wiesbaden, Werner Remarque, Lengerich 

Die Betonbauweise ist derzeit weltweit noch für rd. 5 % bis 7 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Eine deutliche Reduzierung dieser Emissionen gelingt durch die Absenkung des Klinkergehalts im Zement. Als Klinkerersatz wird verstärkt Kalkstein genutzt, weil die Verfügbarkeit anderer Zementhauptbestandteile, wie z.B. Flugasche oder Hüttensand, langfristig nicht gesichert ist. Basierend auf den Erfahrungen mit bereits am Markt verfügbaren Portlandkompo- sitzementen wurden die Regelwerke um neue klinkerreduzierte Zemente wie CEM II/C-M und CEM VI erweitert. Aus der Abwägung zwischen Ressourcenverfügbarkeit und der Notwendigkeit zur CO2-Minderung kann das Verlassen des „One-fits-all“ Prinzips (ein Zement für Betone aller Expositionsklassen) einen Lösungsansatz darstellen. Dyckerhoff hat hierzu für mehrere Stand- orte entsprechende Zulassungen beim Deutschen Institut für Bau- technik (DIBt) für CEM II/C-M-Zemente erhalten. Ende 2020 wurde bereits mit dem Einsatz im Transportbeton gestartet, um Erfahrungen bzgl. Zusatzmittelverträglichkeit aber auch zur Kombinierbarkeit mit anderen Zementen zu sammeln.  Dieser Beitrag ist auch in einem Sonderdruck auf der Webseite von Dyckerhoff zu finden: https://www.dyckerhoff.com/media/news/neue-zemente-im-spannungsfeld-zwischen-ressourcenverfugbarkeit-und-dauerhaftigkeit


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