Ressourcenschonender Umbau der MHP Arena
Werner Rothenbacher, Ulm
Der schonende Umgang mit Primärrohstoffen ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe in diesen herausfordernden Zeiten. Deshalb steht das ressourcenschonende und nachhaltige Bauen immer mehr im Fokus der Betrachtung von Bauherren und Planern bei der Umsetzung von Bauprojekten. Bei der Modernisierung der MHP Arena (bis Juni 2023 Mercedes-Benz Arena) in Stuttgart wurde ein Teil der Haupttribüne abgerissen. Es bot sich dabei an, den hochwertigen Betonabbruch für die Neuerstellung der Haupttribüne wiedereinzusetzen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft sollte somit ein Teil des Abbruchmaterials für den neu einzubauenden Beton wieder verwendet werden. Da die Anforderungen an die Betone mit rezyklierten Gesteinskörnungen zum Teil über die gültigen Regelwerke hinausgingen, wurde die Verwendung über eine „Zustimmung im Einzelfall (ZiE)“ abgedeckt. Durch die Verwendung eines Hochofenzementes CEM III/A wurde auch die CO2-Bilanz des Betons deutlich verbessert.
Normative Aspekte beim Beton 3D-Druck
Ksenija Vasilić, Berlin
Mit seinen Aktivitäten rund um das Thema „Nachhaltigkeit“ verfolgt der Deutsche Beton- und Bautechnik-Verein E.V. (DBV) das Ziel, klimaneutrales Bauen zu ermöglichen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Die Absicht besteht darin, nicht nur die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, sondern auch den Ressourcenverbrauch zu verringern. Der 3D-Druck mit Beton hat das Potenzial, als ressourceneffiziente Bauweise zur Nachhaltigkeit beizutragen. Durch kontrollierten Betoneinbau wird einer Materialverschwendung entgegengewirkt und zugleich ein effizienter Bauprozess ermöglicht. Um die Implementierung des 3D-Drucks im Bauwesen zu ermöglichen, müssen Normen entwickelt und in das bestehende Regelwerk integriert werden. Dadurch kann der normative Rahmen für den Beton-3D-Druck indirekt dazu beitragen, eine nachhaltigere Betonbauweise zu schaffen und den oben genannten Zielen näherzukommen. Durch einheitliche Prüfverfahren und Normen kann die Qualität und Zuverlässigkeit der 3D-gedruckten Bauwerke verbessert und somit auch die Akzeptanz dieser Technologie gesteigert werden.
Betone im Stoffkreislauf: ein Überblick
Sebastian Bruckschlögl, Jan P. Höffgen und Frank Dehn, Karlsruhe
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) für ein ganzheitliches Betonrecycling wurden die aktuellen Hemmnisse und Potenziale bei der Verwendung von R-Beton aufgezeigt und diskutiert. Der Fokus lag hierbei auf der Ermöglichung eines geschlossenen Stoffkreislaufs und der exemplarischen Anwendung in Ballungsgebieten Baden-Württembergs. Nur mit einer umfassenden Betrachtung der technischen Möglichkeiten kann das Betonrecycling in einen ganzheitlichen Rahmen gebracht werden. Hierbei ist insbesondere die Verwertung in den verschiedenen Wirtschaftssektoren zu betrachten und wie diese sinnvoll ins Gleichgewicht gebracht werden können. Die DIN 1045-2:2023-08 bringt dabei eine Reihe von Veränderungen mit sich, die für die Anwendung von R-Beton genutzt werden können. Hervorzuheben ist die erstmalige Verwertung von feiner rezyklierter Gesteinskörnung des Typs 1 aus gleicher Produktion der groben rezyklierten Gesteinskörnung. Darüber hinaus sind jedoch noch weitere Maßnahmen nötig, um den Betonbau langfristig in geschlossene Stoffkreisläufe zu führen und die Potenziale zur Schonung natürlicher Ressourcen auszuschöpfen.
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