Simulierte Exposition und Schädigung von jungem Beton mit Auswirkung auf die Dauerhaftigkeit des Betons; Teil 2
Helga Zeitlhofer und Klaus Voit, Wien
Die Dauerhaftigkeit und damit die Lebensdauer von Beton hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Relevanz gewonnen – nicht zuletzt unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit von Betonbauwerken (längere Lebensdauer = geringere Umweltwirkung). Dabei hat sich die Nachbehandlung als wesentlich zum Erreichen der gewünschten Festigkeit und Dauerhaftigkeit sowie zur Reduzierung des Frühschwindens und damit einhergehender Rissbildung sowie der Eindringtiefe der Carbonatisierungsfront erwiesen. Eine unzureichende Nachbehandlung des jungen Betons hat v.a. im oberflächennahen Bereich maßgebliche Auswirkungen auf dessen Mikrogefüge, die durch die zum Zeitpunkt der Erhärtung vorliegenden Umwelteinwirkungen (Temperatur, Feuchte, etc.) hervorgerufen werden. In der vorliegenden Forschungsarbeit wird junger Beton mit den Zementarten CEM II/A und CEM II/C unter Laborbedingungen unterschiedlichen Einwirkungen (Expositionen) unterzogen und die jeweiligen Folgen auf dessen Festbetoneigenschaften, insbesondere in Bezug auf das Mikrogefüge, untersucht. Im Fokus stehen neben der Bestimmung der Betondruck- und -zugfestigkeit die Gaspermeabilität zur Dauerhaftigkeitsabschätzung sowie die Bestimmung der Carbonatisierungstiefe und eine Schadenbeurteilung mittels Polarisationsmikroskopie. Ziel ist die Bestimmung der Schädigungswirkung der jeweiligen Exposition auf die unterschiedlichen Betonsorten bzw. deren Mikrogefüge sowie der Versuch einer Schädigungsquantifizierung. Die Ergebnisse zeigen einen Einfluss sowohl hervorgerufen durch die jeweilige Exposition als auch der verwendeten Zementart auf die jeweilige Schädigung bzw. Änderung des Mikrogefüges. Es bestätigt sich die Kenntnis, dass Beton mit CO2-optimiertem Bindemittel CEM II/C aufgrund der langsameren Festigkeitsentwicklung eine längere Nachbehandlung benötigt, um eine ausreichende Dauerhaftigkeit gewährleisten zu können.
Betonbauwerke mit besonderen Anforderungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung des BBQ-Konzepts (Anwendungsfall 0)
Tobias Schack, Hannover, Udo Wiens, Berlin, und Michael Haist, Hannover
In dem Beitrag wird auf den Anwendungsfall 0 des neu eingeführten Konzepts der Betonbauqualitätsklassen (BBQ) in DIN 1045-1000, Tabelle 2, eingegangen. Der Anwendungsfall 0 umfasst Anwendungen für Betonbauwerke mit besonderen Anforderungen an die Nachhaltigkeit und das Bauen im Bestand. Diese Anwendungen sind in der Regel projektspezifisch zu vereinbaren, weshalb in DIN 1045-1000:2023-08 eine Einstufung in BBQ-S vorgenommen wurde. Zur Umsetzung werden u.a. Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen sowie zur Ressourcenschonung durch eine geeignete Wahl der Bauteile, Betone und der Bauverfahren beschrieben, von denen der DAfStb einige in seiner Roadmap „Nachhaltig bauen mit Beton“ zusammengestellt hat. Zu diesen Maßnahmen sind im DAfStb entweder bereits Richtlinien veröffentlicht (wie z.B. die THG-Richtlinie) oder sie befinden sich in der Bearbeitung (z.B. Richtlinie „Ultrahochfester Beton“). Die Komplexität muss entsprechend der projektspezifischen Anforderungen bewertet und entsprechend umgesetzt werden.
Mischtechnik für Trockenmörtel
Stefan Berberich, Hardheim
Werktrockenmörtel ist einer der Baustoffe, der für die Qualität und Effizienz von Bauprozessen mitentscheidend sein kann. Insbesondere die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten halten dazu an, seine grundsätzliche Beschaffenheit zu beachten. Der qualitätsbestimmende Produktionsschritt ist der Mischvorgang im Werk. Zum Mischen stehen verschiedene Mischsysteme zur Verfügung. Im Vergleich zu Schubmischern, wie z.B. Ringtrogmischer und Planetenmischer, bringen Wurfmischer, wie z.B. der so genannte Eirich-Mischer, der seit 100 Jahren weiterentwickelt wird, einen wesentlich höheren Leistungseintrag. Der Leistungseintrag wiederum korreliert mit der Mischgüte, dem Wirksamwerden großer Scherkräfte, die z.B. für den Pigmentaufschluss benötigt werden, weshalb Schubmischer (wie sie für das Anmachen von Betonen benutzt werden) für die Aufbereitung von Trockenmörteln ungeeignet sind. Die Eigenschaften von Horizontalmischern und Eirich-Mischern werden in diesem Beitrag detailliert dargestellt. Parameter wie Entmischen beim Mischen, Reibung und Verschleiß sowie Scale-up bei Mischern lassen eine Empfehlung zu, wann Trockenmörtel-Hersteller mit Horizontalmischern und wann mit Eirich-Mischern kostengünstig produzieren können.
Marktübersicht Betonmischanlagen 2025
Holger Kotzan, Schermbeck
Die Ausstattung moderner Betonmischanlagen hat einen entscheidenden Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg von Bauprojekten sowie auf die Qualität von Betonfertigteilen und -waren. Um Betonsorten mit spezifischen Eigenschaften herstellen zu können, benötigen Betonwerke hochwertige und flexibel anpassbare Mischsysteme. Dank des modularen Aufbaus lassen sich die einzelnen Komponenten einer Mischanlage exakt auf die individuellen Anforderungen der Kundschaft zuschneiden. Neben dem Betonmischer selbst sind auch alle weiteren Anlagenteile – von Fördereinrichtungen über Dosiersysteme und Messsonden bis hin zu Antriebsmotoren und elektronischen Steuerungen – technisch auf dem neuesten Stand. Erst durch diese hochentwickelten Anlagen lassen sich Hochleistungsbetone zuverlässig produzieren und die Effizienz der Herstellung deutlich steigern. Der Beitrag gibt eine Übersicht über neue Betonmischanlagen im Einsatz.
Das aktuelle Heft können Sie unter post@concrete-content.de bestellen. Ein Einzelheft kostet 55,- Euro inkl. Versand (Inland). Die digitalen Ausgaben als epaper finden Sie unter https://www.beton-epaper.de