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Ausgabe 5 | 2022

Schwerpunkte der aktuellen Ausgabe

Selbstverdichtender Beton als Lösung für komplexe Wand- und Deckenbauteile beim Projekt FAIR in Darmstadt

Joachim Budnik und Marcel Löffler, Düsseldorf 

Selbstverdichtende Betone (SVB) sind „Sonderbetone“ mit besonderen Eigenschaften bei der Verarbeitung und damit für spezielle Anwendungen im Stahlbetonbau prädestiniert. Obwohl selbstverdichtende Betone den besonderen Vorteil bieten, dass ihr Einbau ohne den Einsatz von technischen Geräten (Innen-/ Außenrüttler) für das Entlüften und das Verdichten erfolgen kann, ist ihre Anwendung in der Praxis bisher auf Sonderfälle begrenzt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn aufgrund der Komplexität der Bewehrungsdichte und -führung keine Möglichkeit für einen konventionellen Einbau und eine Betonverdichtung mit Rüttel-flaschen mehr gegeben ist. Diese Komplexität war bei der so genannten „Transferdecke“ beim Projekt FAIR in Darmstadt gegeben. Der Beitrag berichtet über die Konzeption, die Vorversuche sowie die partielle finale Ausführung des massiven Deckenbauteils und dem darunter liegenden 10 m hohen Wandabschnitt unter Verwendung eines selbstverdichtenden Strahlenschutzbetons der Festigkeitsklasse C45/55 mit einer erhöhten Trockenrohdichte ≥ 2,23 kg/dm3. Durch entsprechende Vorversuche an Musterbauteilen konnte die Eignung des SVB für diesen Anwendungsfall nachgewiesen werden.

Neue Normengeneration DIN 1045 auf der Zielgeraden

Rolf Breitenbücher, Bochum

Ziel der Normung im Betonbau war es schon immer, die Basis für das Erreichen einer hohen Betonbauqualität zu schaffen. In den vergangenen Jahren ist dabei neben Sicherheit, Ökonomie und Ästhetik auch die Nachhaltigkeit in den Fokus gerückt. Nach- haltig Bauen bedeutet dabei, Massen zu reduzieren, natürliche Ressourcen zu schonen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Ein modernes technisches Regelwerk für den Betonbau muss es ermöglichen, alle Ziele mit der für den individuellen Einsatzzweck angepassten Betonbauqualität zu erreichen, auch mit innovativen Bindemitteln, Betonzusatzstoffen, Betonzusatzmitteln und rezyklierten Gesteinskörnungen. Die Betonfachwelt steht derzeit vor der Einführung eines Normenkonzepts, das den je nach Bauaufgabe individuellen Anforderungen an die Betonbauqualität und der modernen „sensibleren“ Betontechnologie gerecht wird.

Alternative Anwendungsmöglichkeiten für Salzbeton; Teil 1: Frischbeton, mechanische Eigenschaften, E-Modul 

Stefan Lubinski und Stefan Henze, Magdeburg

Die technischen Eigenschaften der im Bergbau als Versatzmaterial eingesetzten Salzbetone wurden hinsichtlich der dort erforderlichen Anforderungen optimiert. So weisen diese Betonzusammen- setzungen u. a. neben einer guten hydromechanischen Förderbarkeit ein reduziertes Abgeben von Überschusslösungen sowie eine verringerte Temperaturentwicklung während des Erstarrens auf. Die Anforderungen bezüglich der Festigkeit sowie der Festigkeitsentwicklung sind dagegen von untergeordneter Bedeutung. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wird überprüft, inwieweit sich die technischen Eigenschaften der Salzbetone optimieren lassen, um eine Anwendung z.B. im Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) zu ermöglichen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei neben einer guten Verarbeitbarkeit auf möglichst hohe Druck- und Zugfrühfestigkeit. Daneben sind weitere Eigenschaften, wie z. B. der Abriebwiderstand, die Witterungsbeständigkeit und das Auslaugverhalten relevant.


Die gesamte Ausgabe können Sie unter post@concrete-content.de bestellen. Ein Einzelheft kostet 45,- Euro inkl. Versand (Inland).